Zeit-Umstellung? Die ZEIT, umgestellt?? Was lassen wir uns nur erzählen! Eine solche Technologie gibt’s noch nicht. Und das ist wohl ganz gut so. Tatsächlich läuft gerade eine Umfrage der EU zum zweimal jährlichen Unfug der UHREN-UMSTELLUNG:
https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/2018-summertime-arrangements
Die Umfrage wurde mit einigen Mühen errungen. Platziert wurde sie nun im Sommerloch, fernab von jeder Uhren-Verstellung. Ausfüllen kann man noch bis zum 16. August 2018. Rechts oben ist da ein Knopf für „deutsche Sprache“ und wer Normalzeit möchte, muss nach anderen Eingaben „Winterzeit“ anklicken. Also fast wie beim Arzt, wo der „negative Befund“ die gute Nachricht ist!
Sicherlich hat die Welt momentan größere Probleme als die zweimal jährlichen Uhren-Verstellungen, diese mit häufig zwei- bis dreitägigen, gelegentlich auch längeren Jetlag-Symptomen in der Folge. Es lässt sich aber auch anders anschauen, nämlich als kleiner Zipfel eines gar nicht geringen Problems:
Nämlich unserer Entfremdung von der lebendigen Natur samt ihren tages- und jahreszeitlichen Zyklen, die sich in steter Bewegung und niemals starr wie eine Atomuhr zeigen; eine Entfremdung, die unsere Lebenskräfte schwächt. Denn Leben ist Rhythmus und Rhythmus ist nicht Takt. Ein Schöpferisches gibt es nur außerhalb der zwingenden Zeit. So ganz versteckt wäre das alles schon eine Gelegenheit, unserem Da-Sein in den verschiedenen Arten der Zeit, im Banne äußerer Taktgeber oder einmal ziemlich abgelöst davon, auf die Schliche zu kommen. Die Uhren-Zeit ist nicht die einzige Zeit und zunächst mal nur eine (hier notwendige) soziale Konvention.
Auch das „kleinere Problem“, nämlich der kurze oder bei sensiblen Menschen auch längere zweimal jährliche Jetlag, scheint größer als vermutet. Das besagen zumindest mal medizinische Studien und Statistiken. Bekannt ist eine von der DAK Krankenkasse beauftragte Studie:
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/zeitumstellung-2253810.html#
Viele Menschen können die diktierten Verschiebungen gut wegstecken. Viele andere aber fühlen sich müde, schlapp und gereizt, schlafen schlechter, haben vermehrt Kopfweh und sind infektanfälliger. Die Statistiken zeigen mehr Verkehrsunfälle sowie bis 25% mehr Herzinfarkte in den drei Tagen nach der Verstellung, die bei Infarkten kaum als Ursache, aber doch als Auslöser in Betracht kommt. Die frühjährliche Verstellung wird insgesamt schlechter vertragen. Im Herbst hingegen fühlt man sich eher depressiv, wenn es zwar nur scheinbar aber doch urplötzlich eine Stunde früher dunkel wird. Bei manchen Individuen kommt es (statistisch noch nicht belegt) sogar zu geistiger Verwirrung bis dahin gehend, dass sie Zeit und Uhren miteinander verwechseln.
Laut DAK lehnen 73% der Bevölkerung die Verstellungen ab. Die Chancen stehen derzeit gut, den auch nicht Energie sparenden Unfug zu beenden, jedenfalls, wenn andere EU-Länder mitziehen. Trotzdem bitte nicht verschlafen. Nutzen wir wenigstens die Sommerloch-Umfrage (und diesen Artikel natürlich gerne verlinken bzw. bei FB etc. teilen).
Vorab, und in dieser Zeit des Juli-Vollmonds und verborgenen Mondes die besten Grüße –
C. C., 2018